Unseriöse Open-Access-Zeitschriften
Open-Access-Zeitschriften mit geringer Reputation
Sogenannte Predatory Publisher („Raub-Verlage“) machen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Gewinne auf Kosten von Autoren und Institutionen. Ihr alleiniges Ziel sind hohe Erträge durch überteuerte Publikations- oder Konferenzgebühren - oft schon vor der Veröffentlichung eines Artikels.
Dabei werden die üblichen Standards guter wissenschaftlicher Praxis nicht eingehalten. Außerdem ist die Sichtbarkeit der Veröffentlichungen gering, denn etablierte Datenbanken verzeichnen predatory journals in der Regel nicht. Darüber hinaus ist die langfristige Verfügbarkeit der Inhalte oft nicht gewährleistet.
Mitunter sind die Webseiten der Verlage, Zeitschriften und Konferenzen so professionell gestaltet, dass der Betrug auf den ersten Blick schwer zu erkennen ist.
Kennzeichen von nicht vertrauenswürdigen Open-Access-Journals
- Imitation von Namen und Websites renommierter Zeitschriften und Konferenzen oder bekannter Verlage
- Zusicherung eines raschen Begutachtungsverfahrens (Peer review), professionellen Lektorats und hohern Qualitätsstandards, die in der Realität nicht existieren
- Werbung mit gefälschten Impact-Faktoren oder anderen erfundenen Kennzahlen
- Herausgebergremien mit den Namen seriöser Wissenschaftler, die selbst davon möglicherweise keine Kenntnis haben
- Aggressive Werbung, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur Publikation in Open-Access-Zeitschriften oder zur Teilnahme an angeblichen Fachkonferenzen einlädt
Auswahl einer Open-Access-Zeitschrift
Prüfen Sie vor Einreichung Ihrer Forschungsarbeit die Reputation der Open-Access-Zeitschrift genau. Sollte Ihnen die Zeitschrift oder der Verlag bisher noch nicht bekannt sein, bieten folgende Webangebote Informationen:
- Think. Check. Submit.
Checkliste für die Auswahl vertrauenswürdiger Zeitschriften - Directory of Open Access Journals (DOAJ)
Whitelist, verzeichnet qualitätsgeprüfte Open-Access-Journals von vertrauenswürdigen Verlagen - QOAM (Quality Open Access Market)
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bewerten die Qualität von Zeitschriften hinsichtlich Herausgeber, Peer-Review-Verfahren, Workflow etc. - Open Access Scholarly Publishers Association (OASPA)
Verzeichnet die Mitgliedschaft von seriösen Verlagen oder Zeitschriften - Committee on Publication Ethics (COPE)
Verzeichnet die Mitgliedschaft von seriösen Verlagen oder Zeitschriften